Sonstige

Kredite: Ist eine Restschuldversicherung sinnvoll?

Banken und andere Baufinanzierer bieten zu einem Immobilienkredit stets eine Restschuldversicherung an. Diese übernimmt die Restschulden oder einen Teil davon, wenn die versicherte Person während der Laufzeit stirbt. Grundsätzlich empfiehlt sich eine solche Police in den meisten Fällen.

Restschuldversicherung

Investoren sollten aber nicht unbedingt das Angebot des Kreditgebers annehmen, oftmals können sie die Restschuld bei anderen Versicherungsgesellschaften wesentlich günstiger versichern.

Mit einer Restschuldversicherung die Risiken reduzieren

Mit dem Kauf von Wohneigentum fällen Verbraucher eine einschneidende Entscheidung: Sie belasten sich mit einem Kredit, den sie über einen langen Zeitraum abbezahlen. Stirbt währenddessen der Hauptverdiener, kann das drastische Folgen zeitigen. Kann der hinterbliebene Partner die Raten nicht selbst aufbringen, verliert er das Haus oder die Wohnung. Eine Restschuldversicherung als spezielle Risikolebensversicherung bewahrt davor.

Im Todesfall begleicht sie die restlichen Schulden komplett oder teilweise. Eine solche Police sollten Paare bei stark unterschiedlichen Einkommen auf den Hauptverdiener abschließen. Arbeiten beide und verdienen sie ähnlich, sollten sie sich gegenseitig schützen. Auch Alleinerziehende sollten eine solche Versicherung vereinbaren, so sichern sie ihre Kinder ab.

Wichtige Kriterien bei der Versicherungswahl

In der grundlegenden Funktionsweise gleichen sich Restschuldversicherungen. Die Versicherungssumme umfasst die Restschulden, also sinkt sie mit der Zeit. Versicherer offerieren dafür aber zwei unterschiedliche Formen:

Linear sinkende Versicherungssumme:

Der Versicherer teilt die Kreditsumme durch die Laufzeit. Bei einem Kredit über 100.000 Euro und über 20 Jahren reduziert er die Summe pro Jahr um 5.000 Euro. Problem: Das entspricht nicht der Entwicklung der Schulden, zu Beginn tilgen Kreditnehmer langsamer. So kann im Todesfall eine Lücke von mehreren Tausend Euro entstehen.

Jährliche Anpassung:

Bei diesem Typ orientiert sich die Versicherungssumme an der tatsächlichen Entwicklung der Restschuld, Verbraucher sichern sich besser ab. Unterschiede finden sich auch bei der Prämienberechnung und der Überschussbeteiligung. Bei manchen Versicherern zahlen Versicherte einen konstanten Beitrag über die gesamte Laufzeit, andere Gesellschaften berechnen jedes Jahr neu.

Bei der zweiten Variante können die Prämien zum Beispiel zuerst aufgrund des fortschreitenden Alters ansteigen, sinken dann aber aufgrund der geringeren Restschuld deutlich. Zudem müssen Versicherer Überschussbeteiligungen gewähren: Entweder reduzieren sie die Prämien oder sie überweisen im Todesfall einen Bonus.

Alternative zur Restschuldversicherung

Die Risiken einer Baufinanzierung können Verbraucher auch mit einer Lebensversicherung absichern, dafür kommen Risikolebensversicherungen und Kapitallebensversicherungen infrage. Wer bereits über einen Vertrag verfügt, sollte prüfen, ob die Summe den Kredit abdeckt. Je nach Ergebnis können Kreditnehmer eine Versicherung über die Restschuld als Ergänzung abschließen oder darauf verzichten.

Besteht noch kein Versicherungsschutz, sollten Verbraucher das Baudarlehen eher mit einer Restschuldversicherung abdecken. Sie hat den Vorzug, dass sie sich an die schwindenden Risiken im Laufe der Zeit anpasst und entsprechend weniger kostet. Bei Lebensversicherungen vereinbaren Versicherte dagegen eine feste Summe, die bis zum Ende der Laufzeit gilt.

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