Was ist therapeutisches Reiten?
Das Reiten ist inzwischen viel mehr als nur eine Freizeitbeschäftigung. Durch therapeutisches Reiten wird die geistige und körperliche Entwicklung gefördert sowie psychosoziale Probleme und Störungen behandelt.
Die wohltuende Wirkung des Reitens war bereits in der Antike bekannt und wurde bei Menschen mit Behinderungen oder Erkrankungen des Bewegungsapparates eingesetzt. In Deutschland etablierte sich das Reiten als Therapie erst nach dem zweiten Weltkrieg, als Mediziner begannen, die Auswirkungen des Reitens auf den Bewegungsapparat genauer zu untersuchen.
Hippotherapie
Die Hippotherapie ist eine Unterform des therapeutischen Reitens, bei dem speziell ausgebildete Pferde zur Krankengymnastik genutzt werden. Die Bewegung des Pferdes wird auf das Becken des Menschen übertragen, so dass der Gleichgewichtssinn und die Muskelspannungen des Erkrankten trainiert werden. Die Hippotherapie wird in jedem Alter bei Erkrankungen des zentralen Nervensystems oder des Stütz- und Bewegungsapparates eingesetzt. Nachfolgend findest du Bücher zur Hippotherapie:
Heilpädagogische Förderung
Beim heilpädagogischen Reiten steht die Beziehung des Erkrankten zum Pferd im Vordergrund. Im Zuge der Therapie wird das Pferd nicht nur geritten, sondern auch gepflegt und Wissenswertes rund ums Thema Pferd erlernt. Der Stall des Tieres wird gereinigt und in der Gruppe werden Projekte mit dem Pferd geplant und durchgeführt. Das Ziel dieser Therapie ist die persönliche und soziale Entwicklung des Erkrankten. Daher wird die heilpädagogische Förderung mit dem Pferd vor allem bei Kindern und Jugendlichen mit Angststörungen und sozialen Störungen eingesetzt. Nachfolgend sind Bücher zu heilpädagosicher Förderung mit Pferden zu finden:
Die Beziehung zum Pferd wird in der Heilpädagogischen Förderung gefördert durch:
- Reiten des Pferdes,
- Pflege des Pferdes,
- Pferdekunde und
- Gruppenprojekte mit dem Pferd.
Ergotherapeutische Behandlung
In der Ergotherapie werden Menschen jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit im Alltag eingeschränkt sind, auf verschiedene Weisen behandelt, um wieder ganz am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Diese Ergotherapie kann durch ein Pferd unterstützt werden. Je nach Krankheitsbild werden:
- Gleichgewicht,
- Grobmotorik und Koordination gefördert oder
- soziale Kompetenzen erlernt und
- das Selbstvertrauen gestärkt.
Die ergotherapeutische Behandlung mit einem Pferd richtet sich dabei an Menschen mit den verschiedensten Krankheitsbildern, die sich nach ihrer Erkrankung wieder besser im Alltag zurecht finden möchten.
Menschen mit Behinderungen
Das Reiten und die Zusammenarbeit mit dem Pferd hat gerade für Menschen mit Behinderungen einen besonderen Reiz. Gemeinsam mit dem Tier können Bewegungseinschränkungen erleichtert und soziale Kontakte geknüpft werden. Es gibt sogar eigene Wettkampfklassen für behinderte Reitsportler. Dabei ist das Reiten auf speziell ausgebildeten Pferden auch für schwerstbehinderte Menschen möglich und kann ihnen nicht nur Freude bringen, sondern durch die therapeutische Wirkung zusätzlich das Leben erleichtern.
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