Was ist Schilddrüsenunterfunktion?
In diesem Artikel klären wir, was die Schilddrüsenunterfunktion ist, sowie dessen Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Schilddrüsenunterfunktion?
Die Schilddrüsenüberfunktion ist eine weithin bekannte Erkrankung, doch die Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) wird oft unterschätzt. Dabei kann auch diese Störung schwerwiegende Folgen haben, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Viele Betroffene leiden lange unter den Symptomen, ohne zu wissen, dass es sich um eine ernstzunehmende Erkrankung handelt.
Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion
Bei einer Schilddrüsenunterfunktion produziert die Schilddrüse zu wenig Hormone, was zu einer Verlangsamung des gesamten Stoffwechsels führt. Die häufigsten Symptome sind:
- Müdigkeit und Erschöpfung: Betroffene fühlen sich oft chronisch müde und antriebslos.
- Konzentrationsprobleme: Die kognitive Leistungsfähigkeit ist eingeschränkt, und Gedächtnisprobleme treten auf.
- Körperliche Beschwerden: Muskelverspannungen, Schmerzen sowie Verstopfung, Völlegefühl und Übelkeit sind ebenfalls häufig.
- Langsamer Herzschlag: Eine verringerte Herzfrequenz kann ein Indikator für Hypothyreose sein.
- Psychische Symptome: Depressionen, Ängstlichkeit und Stimmungsschwankungen gehören zu den oft unterschätzten Auswirkungen.
- Sexuelle Störungen: Bei Frauen kann es zu Unfruchtbarkeit und Menstruationsstörungen kommen, bei Männern und Frauen zu vermindertem sexuellem Verlangen.
Zusammengefasste Symptome:
- Müdigkeit
- Antriebsarmut
- Gedächtnisstörungen
- Häufiges Frieren
- Verstopfung
- Gewichtszunahme
- Trockene Haut und Blässe
- Brüchige Nägel und Haare
- Wassereinlagerungen
- Menstruationsstörungen
- Langsamer Puls
- Übelkeit
Ursachen der Schilddrüsenunterfunktion
Eine Unterfunktion der Schilddrüse kann angeboren oder im Laufe des Lebens erworben werden.
- Angeborene Hypothyreose: Diese Form tritt bereits bei der Geburt auf und wird durch eine Fehlbildung oder eine zu kleine Schilddrüse verursacht.
- Erworbene Hypothyreose: Verschiedene Ursachen können im späteren Leben zu einer Unterfunktion der Schilddrüse führen.
Arten der Schilddrüsenunterfunktion
- Primäre Hypothyreose: Diese Form entsteht direkt in der Schilddrüse. Ursachen können Jodmangel, Medikamente oder operative Eingriffe sein.
- Sekundäre Hypothyreose: Hier liegt das Problem in der Unterversorgung des Hormons TRH, welches die Schilddrüsenfunktion steuert.
- Tertiäre Hypothyreose: Diese seltenste Form wird durch Störungen in der Kommunikation im Gehirn verursacht.
Behandlungsmöglichkeiten bei Hypothyreose
Das Ziel der Behandlung ist es, den Mangel an Schilddrüsenhormonen auszugleichen. Die Therapie erfolgt in der Regel mit einer medikamentösen Behandlung durch Hormonersatzpräparate.
- Medikamentöse Behandlung: Die Gabe von Schilddrüsenhormonen wie L-Thyroxin ist die häufigste Therapieform.
- Jodergänzung: Bei einem Jodmangel kann die Zufuhr von Jod, etwa durch Jodtabletten oder jodreiche Lebensmittel, hilfreich sein.
- Radiojodtherapie: Diese Methode wird eingesetzt, um bestimmte Schilddrüsenzellen gezielt zu zerstören, etwa bei Knoten oder Überfunktion.
- Chirurgischer Eingriff: In schweren Fällen kann eine Operation erforderlich sein, etwa wenn Knoten oder Tumore in der Schilddrüse vorliegen.
Tipps für den Alltag bei Jodmangel
Besonders bei einer durch Jodmangel verursachten Unterfunktion der Schilddrüse kann eine gezielte Ernährung helfen, den Hormonhaushalt zu stabilisieren. Für Erwachsene liegt die empfohlene Tagesdosis bei etwa 180 bis 200 Mikrogramm Jod, Schwangere benötigen rund 230 Mikrogramm. Ein guter Tipp ist der Verzehr von Fisch, da viele Arten reich an Jod sind. Um die richtige Zubereitung zu lernen, findest du hier hilfreiche Tipps: Fisch richtig braten.
Bei Jodmangel sollte man sich merken:
- Verwende Jodsalz: Es schmeckt wie normales Salz, enthält aber das essentielle Spurenelement Jod.
- Fischkonsum: Iss mindestens zweimal pro Woche jodreiche Fischsorten wie Scholle, Schellfisch, Seelachs oder Kabeljau.
- Milchprodukte: Käse und andere Milchprodukte sind ebenfalls gute Jodquellen.
- Jodtabletten in der Schwangerschaft: Dein Frauenarzt wird dich darüber informieren, ob du Jodtabletten einnehmen solltest.
- Nikotin vermeiden: Rauchen behindert die Aufnahme von Jod, daher sollte der Nikotinkonsum reduziert werden.
Fazit
Eine Schilddrüsenunterfunktion ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die vielfältige Symptome verursacht und oft lange unentdeckt bleibt. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie sind entscheidend, um schwerwiegende Folgen zu verhindern. Achte auf eine ausgewogene, jodreiche Ernährung und konsultiere bei Verdacht auf Hypothyreose einen Arzt. Dieser Beitrag ersetzt jedoch keine professionelle Diagnose.
Für weiterführende und zuverlässige Informationen zum Thema Schilddrüsenunterfunktion empfehlen wir die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE). Dort findest du wissenschaftlich fundierte Details zu Diagnose und Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen: https://www.endokrinologie.net. Auch der Gesundheitsdienst des Bundesministeriums für Gesundheit bietet hilfreiche Infos zu Schilddrüsenerkrankungen: https://www.bundesgesundheitsministerium.de.